• Kiebitz
    Kiebitz
    Der bedrohte Kiebitz Vanellus vanellus ist der "Wappenvogel" der Ala. Dieses Küken ist erst wenige Tage alt.
  • Kiebitz
    Kiebitz

    Die Ala hat zu ihrem 100-jährigen Bestehen 2009 mehrere Schutz- und Forschungsprojekte zugunsten des Kiebitzes unterstützt.

  • Tannenhäher
    Tannenhäher

    Der Tannenhäher Nucifraga caryocatactes versteckt jedes Jahr mehrere 10'000 Arvennüsse als Wintervorrat – und findet die meisten wieder.

  • Bartmeise
    Bartmeise

    Die exotisch wirkende Bartmeise Panurus biarmicus ist die einzige Vertreterin ihrer Familie in Europa.

  • Turmfalke
    Turmfalke

    Der Turmfalke Falco tinnunculus ist der häufigste Falke in der Schweiz.

  • Haubentaucher
    Haubentaucher

    Der Haubentaucher Podiceps cristatus ist bekannt für seine spektakulären Balzrituale.

  • Blaukehlchen
    Blaukehlchen

    Das hübsche Blaukehlchen Luscinia svecica ist in Europa mit mehreren Unterarten vertreten. Das weisssternige kommt in der Schweiz ausschliesslich als Durchzügler vor.

  • Graureiher
    Graureiher

    Der Graureiher Ardea cinerea wurde früher als Fischfresser verfolgt und fast ausgerottet, mittlerweile hat sich der Bestand in der Schweiz erholt.

Bericht und Fotos: Martin Gerber, Reiseleiter und Mitglied Ala-Vorstand

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Dünnschnabelmöwe

Dienstag, 1. Mai: Anreise nach Verona und Codigoro

Wetter: Den ganzen Tag bedeckt, aber mit rund 20° angenehm zum Reisen.

Mit dem Zug reisen wir für diese Vereinsexkursion über Mailand nach Verona, wo wir um 13.30 Uhr ankommen. Dort holen die beiden Fahrer ihre Autos am Flughafen ab und lassen die neun Reiseteilnehmer am Bahnhof zusteigen. Nun beginnt die 140 km lange Fahrt via Polosella über Schnellstrassen und zum Schluss über Land nach Codigoro, wo wir alle 5 Nächte im Agritourismo Resort „Oasi Bianca“ verbringen. Um doch noch etwas Bewegung zu haben, unternehmen wir nach dem vielen Sitzen einen kurzen Spaziergang in die nur 500 m entfernte Benediktiner-Klosteranlage „Abbazia di Pomposa“.

 

Mittwoch, 2. Mai: Comacchio und Valle di Comacchio

Wetter: In der Nacht Regen, den ganzen Tag dann wechselnd bewölkt aber kein Niederschlag.

Wir starten an diesem ersten Morgen einen Ausflug an die nahe Küste bei Lido di Volano und sichten die ersten Feuchtgebietsvögel der Reise. Schnell sind wir wieder zurück beim Hotel zum Frühstück. Wir besteigen die Autos für einen Tagesausflug via Lagosanto nach Comachhio zum Einkaufen und sind dann im Gegenuhrzeigersinn rund um den grossen See „Valle di Comacchio“ unterwegs. Dabei können wir viele Zielarten dieser Reise schon einmal betrachten, unter anderem auch Purpurreiher, Blauracke und Steinkauz. Am Ende unserer Rundfahrt muss ich dann noch den Besuch der Saline von Comacchio für den Samstag organisieren, was ein nicht so leichtes Unterfangen ist. Die Dame im Informationszentrum des Ortes hilft aber geduldig weiter und einen Tag später wird dann alles mobil bestätigt. Einige der Reiseteilnehmer besuchen auf einem kleinen Spaziergang das schöne Städtchen, andere trinken den lange ersehnten Kaffee. Die Rückfahrt zum Hotel dauert dann nochmals 30 Minuten. Das Nachtessen ist auch heute im Hotel und bietet Fischgerichte und Fleischgerichte, Risotto oder Ravioli und ist sehr schmackhaft.

Donnerstag, 3. Mai: Valle Mandriole – Punta Alberete – Camping Lido di Spina

Wetter: Bedeckt und gelegentlich Niederschlag, am Abend dann ein starker Schauer.

Wir besuchen heute die Gebiete im SE der Valli di Comacchio und fahren deshalb die 35 km nach Mandriole. Hier ist das Auffinden der Beobachtungstürme nicht ganz einfach. Vor allem die knappen Einfahrten und der starke Lastwagenverkehr sind unangenehm. Das Valle Mandriole, ein grosses Feuchtgebiet mit interessanten Enten und Reihern bietet auf der Nordseite einen versteckten Turm und auf der Südseite einen dreistöckigen grossen Turm an der Hauptstrasse. Etwas südlich liegt die Punta Alberete. Hier essen wir unser Picknick und wandern schliesslich einen etwa 5 km langen Rundweg auf der Ostseite in die Pialassa del Risega. Hier werden wir von den Mücken geplagt und auch der gelegentliche Regen ist unangenehm. Den Wald finden wir nicht sehr spannend, dafür ist dann das Beobachten der vielen Weissbartseeschwalben neben anderen Arten sehr schön. Nun fahren wir nochmals zu einem Damm, wo versucht wird, die nahen Bienenfresser zu fotografieren. In wenigen Minuten ist dann der riesengrosse Campingplatz am Südende von Lido di Spina erreicht, wo wir uns ausruhen können und nach einem kleinen Spaziergang in der Anlage (Gartenrotschwanz, Zaunammer, Wiedehopf) zum Nachtessen bleiben. Wir essen alle eine sehr gute Pizza, ich zweifle ob mein Plan mit den Zwergohreulen aufgeht, denn ein heftiger Schauer prasselt nieder. Genau zur richtigen Zeit verlassen wir das Restaurant und spazieren wenige Minuten durch die Anlage und vernehmen sehr schön einige dieser kleinen Eulen. Nach einer 30-minütigen Fahrt erreichen wir um 22 Uhr wieder das Hotel. Klar, dass nach diesem langen Tagesprogramm alle müde ins Bett sinken.

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Schwarzkopfmöwe

Freitag, 4. Mai: Reiherkolonie Codigoro – Po di Goro – Po di Gnocca

Wetter: Wechselnd bewölkt mit kurzen sonnigen Abschnitten, kein Niederschlag.

Nach dem Frühstück um 7.30 Uhr fahren wir ins nahe gelegene Dorf von Codigoro, wo kurz noch Brot und Frischkäse eingekauft wird fürs Mittagessen. Um 9 Uhr beginnt dann der Besuch der eingezäunten «Garzaia di Godigoro», der vorher vereinbart werden musste. Wir wurden von Sandra, einer freiwilligen Mitarbeiterin dieses Oasi (WWF Schutzgebiet), auf unserem Rundgang geführt. Die gemischte Reiherkolonie erfreut uns alle mit schönen Beobachtungen von allen baumbrütenden Reiherarten. Nun geht die Fahrt nordostwärts in Richtung der beiden Arme des Po, «Po di Gordo» und «Po di Gnocca». Unterwegs suchen wir in den intensiv bewirtschafteten Feldern nach Lerchen und anderen Kulturlandarten, jedoch ohne grossen Erfolg. In der Nähe von Riva geniessen wir das Picknick im Garten einer hilfsbereiten älteren Dame, die uns ihren Tisch und Sonnenschirm zur Benutzung anbietet. Nun geht die Fahrt via Gordo nach Gorina, wo wir vom Hafen aus in weiter Entfernung einige Dünnschnabelmöwen und Seeschwalben feststellen. Über die Pontonbrücke wenig nördlich des Ortes gelangen wir auf die andere Seite und fahren in einer Schleife auf der Bacucco Halbinsel durch interessantes Gebiet und halten gelegentlich um u.a. Steinkauz, Wiesenweihen, Weidensperlinge und Austernfischer zu sehen. Wieder über die Brücke zurück und in einer 30-minütigen Fahrt, erreichen wir schliesslich um 17 Uhr unser Hotel «Oasi Bianca».

Nachtreiher4 Nachtreiher

Samstag, 5. Mai: Salinen von Comacchio Valli di Argenta – Abbazia di Pomposa

Wetter: Wechselnd bewölkt aber kein Niederschlag, am Nachmittag teilweise sonnig.

Wir haben heute um 6.30 Uhr mit einem lokalen Führer in den Salinen von Comacchio den Besuch dieses interessanten Gebietes vereinbart. Weil der Zugang hier nur mit einem Führer möglich ist, sind auch keine ungebetenen Besucher da, die die Vogelwelt stören. Auf der 2 Std. dauernden Wanderung sehen wir etliche Limikolen, verschiedene Möwen und Seeschwalben sowie einige Singvögel in den dichten Brombeergebüschen. Der lokale Führer gibt mir dann einige Informationen, die das vorgesehene Tagesprogramm etwas umgestalten. Zurück in unserem Hotel gibt es heute ein spätes Frühstück. Ich habe mich entschlossen anstelle der nahen Waldexkursion, einen Ausflug in die Valli di Argenta zu unternehmen. In einer 60 km langen Autofahrt erreichen wir von Pomposa aus diesen Ort und fahren ins südliche Gebiet der «Cassa di Vallesanta». Unterwegs können wir der Jagd einer Sumpfohreule ausgiebig zuschauen, ein unerwartetes, spannendes Erlebnis. Im Vallesanta unternehmen wir eine 2.5 Std. dauernde Wanderung zum Aussichtsturm. Es kommen dabei wieder einige neue Arten der Reise dazu und als Dessert fliegt auch eine männliche Zwergdommel über einen schilfbewachsenen Teich. Es wird Zeit, ein spätes Picknick am Parkplatz einzunehmen und einen Kaffee zu trinken. Die Fahrt zurück nach Codigoro führt wieder durch das Hinterland via Bando und Ostellato mit der Sichtung des einzigen Weisstorch-Paares und eines weiblichen Rotfussfalken unterwegs. Zum letzten Mal essen wir im Restaurant des Oasi Bianco ein gutes Nachtessen.

Cistensanger1 Cistensänger

Sonntag, 6. Mai: Bosco di Santa Giustina Heimreise

Wetter: Leicht bewölkt, dann immer sonniger werdend und in der Schweiz schön.

Wir starten nach einem letzten Frühstück um 8.30 Uhr von Oasis Bianca Richtung Norden für einen kurzen Besuch im Wald bei Santa Giustina. Es ist erstaunlich ruhig in diesen Wäldern, trotzdem erarbeiten wir uns noch einen Waldkauz (gehasst von Eichelhäher und Elster) und einen Sperber für unsere Artenliste. Nun beginnt die Rückfahrt nach Verona, zu Beginn noch entlang des Dammes am Po di Goro, dann über die Schnellstrasse zum Bahnhof Verona und wir bringen die Mietautos zurück zum Flughafen. Der Shuttlebus zum Bahnhof fährt alle 20 Minuten und um 15.30 Uhr besteigen wir den Frecciorossa nach Mailand. Hier trennen sich unsere Wege, denn einige Teilnehmer fahren nach Zürich, andere nach Bern.