Pfäffikersee
Der wenig tiefe, grösstenteils flachufrige Pfäffikersee ist während der letzten Eiszeit entstanden. Das Seeufer ist gegliedert mit seichten Buchten. Es sind einige Kleingewässer vorhanden, die zum Teil über den Aabach mit dem See in Verbindung stehen. Schwimmblattgesellschaften und Schilfgürtel sind gut ausgebildet. Das landeinwärts anschliessende ausgedehnte Riedgebiet ist mosaikartig in verschiedene Standorte mit unterschiedlichem Bewuchs aufgeteilt. Auf kleinstem Raum sind verschiedene Pflanzengesellschaften wie Gross- und Kleinseggenriede sowie Pfeifengraswiesen vorhanden.
Insbesondere das Robenhuserriet zählt zu den botanisch vielfältigsten und reichhaltigsten Feuchtgebieten des Schweizer Mittellandes mit unzähligen Raritäten aus dem ganzen Spektrum der Pflanzenwelt der Verlandungs- und Moorvegetation. Vor allem die Übergangsmoore sind dabei von grosser Bedeutung. Das Ried ist ausserdem geprägt von Weidengebüsch, Einzelbäumen und grösseren Gehölzgruppen aus Föhren und Weichholz-Arten.
Fauna
Der Pfäffikersee ist ein Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiet für Wasservögel von nationaler Bedeutung. Erwähnenswerte Brutvogelarten am Pfäffikersee sind Zwerg- und Haubentaucher, Zwergdommel, Wasserralle, Lachmöwe und Flussseeschwabe (auf Brutfloss), Kuckuck, Waldohreule, Kleinspecht, Feld- und Rohrschwirl, Sumpfrohrsänger (ca. 80 Brutpaare!), Fitis (letzter grösserer Bestand im Kanton Zürich) und Rohrammer. Der Kiebitz ist vor ein paar Jahren als Brutvogel verschwunden.
Rohrdommel und Raubwürger sind regelmässige Wintergäste. Zudem überwintern zahlreiche Schwimm- und Tauchenten: Krickente, Löffelente, Reiher- und Tafelente, Schellente u.a. Als Durchzügler treten verschiedene Reiher-, Enten- und Limikolenarten auf.
Am Pfäffikersee wurden etwa 30 Libellenarten und weitere z. T. seltene Insektenarten festgestellt wie zum Beispiel die Zwerglibelle und das Blauauge. Bei den Amphibien sind vor allem der Laubfrosch und bei den Reptilien die Ringelnatter zu nennen.
Bestandsaufnahmen Brutvögel 2006–2022 (PDF)
Schutz
Der Pfäffikersee ist eine Moorlandschaft von nationaler Bedeutung (Nr. 5) und beherbergt Hochmoore (Nr. 103) und Flachmoore (Nr. 2211 und 2212) von nationaler Bedeutung. Zudem ist der Pfäffikersee ein Wasser- und Zugvogelschutzgebiet (Nr. 120) sowie ein Amphibienlaichgebiet (ZH973) von nationaler Bedeutung und ist per Verordnung des Zürcher Regierungsrates geschützt.
Besuch
Der Pfäffikersee ist am besten zu Fuss ab Bahnhof Kempten (Robenhuserriet) oder Pfäffikon ZH zu erreichen.
Hilfreiche Informationen für Besucher finden sich im Flyer der kantonalen Fachstelle Naturschutz.
Kontakt
Ala-Betreuer und Vertretung in der Vereinigung pro Pfäffikersee:
Links
Auszug aus dem OB Beiheft 7 (1988) über den Pfäffikersee (PDF)
Webseite der Vereinigung Pro Pfäffikersee
Neujahrsblatt der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich NGZH, 2016: Der Pfäffikersee