Untere Rheininsel Rüdlingen
Die Untere Rheininsel Rüdlingen ist etwa 500 m lang und 150 m breit. Im Osten wird sie durch den Rheindamm begrenzt, im Westen durch einen Schilfgürtel im seichten Wasser des Alten Rheinarmes. Das Flussauengebiet enthält charakteristische Pflanzengesellschaften wie Röhrichtbestände und eine undurchdringliche Weichholzaue (Ulmen-Eschenwald, Schachtelhalm-Grauerlenwald und Silberweiden-Auenwald).
Fauna
Das Reservat zeichnet sich vor allem durch seine Graureiherkolonie aus; 1938 erreichte diese mit 47 Nestern einen Höchststand. Danach war der Bestand rückläufig, 1970 gab es nur noch 4 besetzte Horste. Ab 1975 setzte wieder ein Anstieg ein, heute brüten wieder mehr als 10 Paare.
Haubentaucher, Kuckuck und Kleinspecht brüten praktisch alljährlich im Gebiet, unregelmässig konnten zudem Kolbenente, Reiherente, Gänsesäger, Zwergtaucher, Schwarzmilan, Eisvogel, Pirol und Rohrammer als Brutvögel registriert werden. Als Durchzügler und Wintergäste sind verschiedene Gründel- und Tauchenten, Kormorane und Rohrsänger anzutreffen.
Mehr als 10 Libellenarten wurden im Gebiet nachgewiesen, darunter Gebänderte Prachtlibelle, Gelbe Keiljungfer und Kleine Zangenlibelle. Diese typischen Fliessgewässerarten sind stark gefährdet, die Larven dürften sich im Rhein entwickeln.
Bestandsaufnahmen Brutvögel 2006–2022 (PDF)
Schutz
Die Untere Rheininsel Rüdlingen wurde bereits in den 1920er-Jahren durch eine Übereinkunft zwischen der Ala und dem Kanton Schaffhausen als Vogelschutzgebiet ausgeschieden. Das Gebiet ist im Inventar der Auengebiete von nationaler Bedeutung enthalten (Nr. 5) und durch kantonale Beschlüsse geschützt.
Besuch
Die Untere Rheininsel Rüdlingen ist am besten zu Fuss ab der Bushaltestelle Rüdlingen Brückenwaage oder Flaach Ziegelhütte zu erreichen (Buslinie Winterthur–Rafz).
Kontakt
Ala-Betreuer:
Links
Auszug aus dem OB Beiheft 7 (1988) über die Untere Rheininsel Rüdlingen (PDF)