Boniswilerried
Das Boniswiler Ried ist mit einer Grösse von ca. 40 ha das grösste verbliebene Flachmoor im Kanton Aargau. Es befindet sich am nördlichen Ende des Hallwilersees beidseits des Aabach-Ausflusses.
Das Reservat besteht hauptsächlich aus Röhricht und Riedwiesen, daneben ist ein kleiner Erlenbruchwald zu finden – gemäss einer botanischen Bestandsaufnahme von Wildi (1976) das schönste Objekt seiner Art in der Schweiz. Die Ausdehnung der schilffreien Grossseggenriede ist beeindruckend. Die trockeneren Streuewiesen landeinwärts bilden ein vielfältiges, kleinreliefbedingtes Mosaik von verschiedenen Kleinseggenbeständen, Kopfbinsenrieden und Spierstaudenflächen. Das Ried beherbergt eine Vielzahl seltener und geschützter Pflanzen, darunter mind. 13 Orchideenarten.
Fauna
Der See als Ganzes hat als Wasservogelgebiet nationale Bedeutung (Leuzinger 1976). Im Gebiet kommen gute Bestände von Haubentaucher, Schwarzmilan, Wasserralle, Kuckuck, Nachtigall, Feldschwirl, Sumpfrohrsänger und Rohrschwirl vor. In wenigen Paaren und nicht alljährlich brüten auch Zwergdommel, Eisvogel, Kleinspecht, Rohrschwirl und Pirol.
Das Ried dient Bekassinen oft als Überwinterungs- und Rastplatz. Auf dem See, aber nicht unbedingt im Reservat, überwintern u. a. Haubentaucher, Blässhühner, Stockenten, Reiherenten, Tafelenten und Gänsesäger.
Als spezielle Schmetterlingsart verdient das Grosse Wiesenvögelchen Beachtung, das im Ried ein letztes Refugium hat.
Bestandsaufnahmen Brutvögel 2006–2022 (PDF)
Schutz
Erste Schutzbestrebungen erfolgten 1927 durch eine Übereinkunft zwischen der Ala mit der Ortsbürgergemeinde Boniswil. Das Gebiet ist heute ein Flachmoor (Nr. 2787) und ein Amphibienlaichgebiet (AG96) von nationaler Bedeutung und ist durch kantonale Dekrete unter Schutz gestellt.
Besuch
Der Wanderweg von Boniswil nach Seengen führt nach etwa 15 Gehminuten entlang des Boniswilerrieds. Für das Schutzgebiet selber gilt ein striktes, ganzjähriges Betretverbot.
Kontakt
Ala-Betreuer:
Links
Auszug aus dem OB Beiheft 7 (1988) über das Boniswiler Ried (PDF)