• Kiebitz
    Kiebitz
    Der bedrohte Kiebitz Vanellus vanellus ist der "Wappenvogel" der Ala. Dieses Küken ist erst wenige Tage alt.
  • Kiebitz
    Kiebitz

    Die Ala hat zu ihrem 100-jährigen Bestehen 2009 mehrere Schutz- und Forschungsprojekte zugunsten des Kiebitzes unterstützt.

  • Tannenhäher
    Tannenhäher

    Der Tannenhäher Nucifraga caryocatactes versteckt jedes Jahr mehrere 10'000 Arvennüsse als Wintervorrat – und findet die meisten wieder.

  • Bartmeise
    Bartmeise

    Die exotisch wirkende Bartmeise Panurus biarmicus ist die einzige Vertreterin ihrer Familie in Europa.

  • Turmfalke
    Turmfalke

    Der Turmfalke Falco tinnunculus ist der häufigste Falke in der Schweiz.

  • Haubentaucher
    Haubentaucher

    Der Haubentaucher Podiceps cristatus ist bekannt für seine spektakulären Balzrituale.

  • Blaukehlchen
    Blaukehlchen

    Das hübsche Blaukehlchen Luscinia svecica ist in Europa mit mehreren Unterarten vertreten. Das weisssternige kommt in der Schweiz ausschliesslich als Durchzügler vor.

  • Graureiher
    Graureiher

    Der Graureiher Ardea cinerea wurde früher als Fischfresser verfolgt und fast ausgerottet, mittlerweile hat sich der Bestand in der Schweiz erholt.

Am Sonntag, 7. November 2021, trafen sich ca. 50 interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum informellen Mitgliedertreffen der Ala im Kulturhaus Rain in Böttstein. Während draussen im unteren Aaretal noch recht dicker Nebel lag, begutachteten die Frühankömmlinge die bemerkenswerte Architektur des neuen Holzbaus mit der eindrücklichen freitragenden Dachkonstruktion in Rautenform.

Der Anlass, der sich hauptsächlich dem Klingnauer Stausee widmete, bot für viele eine der ersten Gelegenheiten, sich wieder persönlich zu treffen und Erfahrungen und Erlebnisse auszutauschen. So konnte Manuel Schweizer, der Präsident der Ala, ein interessiertes und gut gelauntes Publikum begrüssen. Den Vortragsteil eröffnete Richard Maurer, bis vor kurzem Stiftungsratspräsident der Vogelwarte und Ehrenmitglied der Ala. Als ehemaliger Leiter der Abteilung Landschaft und Gewässer konnte er aus erster Hand über Schutz und Entwicklung im Widerstreit der Interessen am Klingnauer Stausee berichten. Auf besonderes Interesse stiessen die heiteren und weniger heiteren Anekdoten aus seinem reichen Erfahrungsschutz. Im weiteren Verlauf des Vormittags berichteten Claudia Müller über die Entwicklung der Wasservogelbestände am Klingnauer Stausee, Werner Müller über den Aufbau des BirdLife Naturzentrums Klingnauer Stausee, und Verena Keller stellte spannende Erkenntnisse aus dem zweiten Europäischen Brutvogelatlas vor. Zum Abschluss des Vormittagsprogramms nutzte der Ala-Präsidenten die Gelegenheit, um den Personen, die seit der letzten, im März 2019 durchgeführten Mitgliederversammlung aus dem Ala-Vorstand oder aus weiteren Funktionen zurückgetreten waren, endlich auch persönlich für ihr Engagement zu danken.

Nach einem gemütlichen und reichhaltigen Mittagessen versammelten sich die Teilnehmenden bei angenehmem Sonnenschein beim BirdLife Naturzentrum Klingnauer Stausee, wo sie in Gruppen einen Einblick in die Arbeit des Zentrums und die Ausstellung erhielten und den Erlebnispfad durch das als wertvolles Mosaik aus Feucht- und Trockenlebensräumen gestaltete Gelände kennenlernen konnten. Den Abschluss der Veranstaltung bildeten die Exkursionen, wobei die Ornithologinnen und Ornithologen zwischen einer gemütlichen Kurztour und verschiedenen längeren Routen wählen konnten. Besondere Anziehungskraft entfaltete der Aussichtsturm beim Naturzentrum, von wo aus Krick-, Spiess- und Löffelenten beobachtet werden konnten. Auch Schnatterenten, Bekassinen, Brachvögel und ein Seidenreiher wurden notiert, dazu verschiedene Finkenvögel und Spechte. Auffällig war, dass die Konzentration vieler Ala-Mitglieder diesmal nicht nur den anwesenden Vögeln galt. So nutzten viele Teilnehmende die Exkursion für persönliche Gespräche mit lang vermissten Freunden und Bekannten. Für die Organisation und Durchführung des gelungenen Anlasses sei Werner Müller und dem Team des BirdLife Zentrums Klingnauer Stausee herzlich gedankt, ebenso den Referentinnen und Referenten des Vormittagsprogramms.

 

Der Klingnauer Stausee

Der Klingnauer Stausee – dem ornithologisch interessierten Publikum wohlbekannt – entstand mit dem Bau des Aarekraftwerks bei Klingnau, das 1935 fertiggestellt worden ist. Im Laufe der Jahrzehnte brachte die Aare grosse Mengen an Geschiebe in den Stausee, und es entstanden ausgedehnte Flachwasserzonen. In verschiedenen Bereichen konnte sich Röhricht ausbreiten. Besonders im südlichen Teil des Sees bildeten sich Schilfinseln und Auenwald. So entstand mitten in der stark von menschlichen Einflüssen geprägten Flusslandschaft ein naturnaher Lebensraum mit einer hohen Artenvielfalt. Heute finden sich hier wertvolle Auengebiete und Flachmoore von nationaler Bedeutung, und das gesamte Gebiet ist im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) als Objekt Nr. 1109 «Aarelandschaft bei Klingnau» aufgeführt. Gar internationale Bedeutung hat das Gebiet als Wasser- und Zugvogelreservat. Allerdings ist der See von einer fortgeschrittenen Verlandung betroffen, durch die die heutigen Lebensräume langfristig verloren gehen würden. Um die heutige Vielfalt zu erhalten, sind Ausbaggerungen nötig. Ein entsprechendes Projekt des Kantons Aargau konnte bisher nicht umgesetzt werden.

Hintergrund und aktuelle Angaben zum Gebiet: